HANNA HEGENSCHEIDT (DE)

STRUWWELPETER NACH HEINRICH HOFFMANN
2012

Im Struwwelpeter hat jeder seine eigenen Macken: Der Daumenlutscher, der Suppen- Kasper und der Zappel-Philipp. Jeder hat seine eigenen Macken, seine Stärken und Schwächen. Seine Eigenheiten und Fehler, seine speziellen Fähigkeiten und Unzulänglichkeiten. In Heinrich Hoffmanns Kinderbuch wurde noch der pädagogische Zeigefinger über sie erhoben, in der Version von Hanna Hegenscheidt jedoch kommen die Kinder selbst zu Wort – mit Tanz, Tat und Text. Sie treffen aufeinander, lernen sich gegenseitig kennen mit ihren jeweiligen Charakteristika. Sie beobachten, ahmen nach, testen Grenzen aus. Dabei bemerken sie: nicht jeder ist gleich. Aber was gefällt einem an dem anderen, und was nicht? Was empfiehlt sich zur Nachahmung? Was lässt man lieber bleiben? Was ist eine liebenswerte Macke – und was eine zu gefährliche Spiellust? Wie kann man eine Andersartigkeit schätzen und lieben lernen? Und wie kann eine Gemeinschaftlichkeit der verschiedenen Eigenheiten entstehen?
Hanna Hegenscheidt tanzte bei Reinhild Hoffmann und Robert Wilson, bei Achim Freyer und Martin Clausen / Two Fish. Seit 2004 arbeitet sie als Tanzregisseurin, ihre Werke touren in Europa und den USA. 2011 eröffnete sie in Berlin ihr eigenes Studio. Im Kinder- und Jugendtheaterbereich inszenierte sie für das Cactus Theater Münster und an den Städtischen Bühnen Münster zwei Stücke für jugendliche Migranten. Außerdem unterrichtet und choreographiert sie regelmäßig für das Projekt TanzZeit in Berliner Schulen und in der Kinder-und Jugendcompany. Ihre choreographische und theatrale Bearbeitung von Struwwelpeter ist ihre erste Arbeit am Moks.

Inszenierung/Choreographie: Hanna Hegenscheidt
Dramaturgie: Sonja Bachmann
Assistenz: Lea Schreiber
Es spielen: Christopher Ammann, Anna-Lena Doll, Birgit Freitag, Simon Zigah
Licht: Jörg Hartenstein
Bühne/Kostüme: Erhard Dapper Produktion: Moks Bremen